Abschreibung einfach erklärt – Was Du wissen solltest für Top-Noten in der IHK-Prüfung
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Abschreibung einfach erklärt - Was Du wissen solltest für Top-Noten in der IHK-Prüfung
Du bereitest dich allmählich auf deine Prüfung vor? Dabei bist du im Rechnungswesen auf das Thema Abschreibung gestoßen? Keine Sorge, du beschäftigst dich rechtzeitig mit diesem prüfungsrelevanten Bereich. Lass uns gemeinsam sehen, was Abschreibung bedeutet und was in der Prüfung auf dich zukommen kann.
Die Abschreibung - verpflichtende Wertminderungen, die es in sich haben können
Zugegeben, das Rechnungswesen macht nicht jedem Prüfling Freude. Egal, ob Azubi oder Handwerks-Meister-Schüler.Um es beherrschen zu können, musst du dir einige spezielle Kenntnisse aneignen und vor allem einige Teilbereiche vollständig verstehen. Abschreibungen gehören für viele zu den auf den ersten Blick weniger gut verständlichen Themenbereichen. Das sollte dich aber nicht entmutigen.
Warum Wertminderungen bei Anlagegütern zu berücksichtigen sind
Hinter der Abschreibung steht ein tatsächliches Geschehen, dass du bei näherer Betrachtung nachvollziehen kannst. Viele Güter, die ein Unternehmen in seinem Eigentum hält, nutzen sich ab, verschleißen sich, sind nach einer gewissen Zeit nicht mehr genauso viel wert wie am Anfang oder unterliegen einer allgemeinen Wertminderung. Wie du weißt, muss das Rechnungswesen tatsächliche Wertverhältnisse widerspiegeln. Das gebietet das Gebot der Bilanzklarheit. Deshalb können die Wertminderungen an Anlagegütern nicht einfach ignoriert werden. Die Abschreibungen dienen dazu, die Wertminderung in der Bilanz abzubilden. Der Vermögenswert vermindert sich mit den Abschreibungsbeträgen in der Bilanz. Durch Aufwand verringert sich der Gewinn, oder der Verlust erhöht sich.
Merke:
Wertminderungen und damit Abschreibungen betreffen Anlagegüter. Anlagegüter sind längerfristig im Betrieb eingesetzte Betriebsmittel. Betriebsmittel können materieller Natur sein wie beispielsweise Grundstücke, Maschinen oder Lagereinrichtungen. Sie können immateriell sein wie Patente, Lizenzen, Konzessionen und nicht zuletzt der Firmenwert an sich.
Die Abschreibungen und das Finanzamt
Aufwand möchte ein Unternehmen gegenüber dem Finanzamt als gewinnmindernd geltend machen. Dabei kann für einige Wirtschaftsgüter ein aufgewendeter Betrag sofort in einer Summe als Aufwand geltend gemacht werden. Andere werden über die betriebsübliche Nutzungsdauer in Teilbeträgen abgeschrieben und jeweils auch nur mit dem Teilbetrag in einem entsprechenden Veranlagungszeitraum berücksichtigt. Abschreibungen haben also auch von dieser Seite her sehr praktische Auswirkungen.
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Abschreibungsmethoden und -arten
Unter den Abschreibungsmethoden spielt die lineare Abschreibung die größte Rolle. Es gibt weitere Abschreibungsmethoden wie die degressive Abschreibung oder die außergewöhnliche technische Abschreibung. Du solltest allerdings beachten, dass im Handelsrecht eine ganze Reihe interessanter Abschreibungsmethoden teilweise zur Wahl stehen. Das Steuerrecht schreibt allerdings für verschiedenste Wirtschaftsgüter die Abschreibungsmethoden vor. Beispielsweise ist die degressive Abschreibung seit 2011 steuerlich bei Anlagegütern nicht mehr zulässig. Bei degressiven Abschreibungen kommt es zu ungleichmäßigen Abschreibungsbeträgen über die Nutzungsdauer und regelmäßig auch nicht zu einem Buchwert von 0 am Ende. Für die möglichen handelsrechtlichen Abschreibungen lohnt sich ein Blick auf § 253 Abs. 3 bis 5 HGB.
Neben der linearen Abschreibung kannst du auch von der leistungsbezogenen Abschreibung gehört haben. Man kann Abschreibungen nach bestimmten Besonderheiten unterscheiden. So ist etwa die sehr spezielle Substanzwertabschreibung dann gegeben, wenn die Substanz eines Wirtschaftsgutes real abnimmt. Das kann beispielsweise bei einem Steinbruch oder im Bergbau der Fall sein.
Grundsätzliches zur linearen Abschreibung
Bei der linearen Abschreibung wird folgende Berechnung vorgenommen:
Der Anschaffungswert wird durch die geschätzte Nutzungsdauer dividiert. Zur Ermittlung des Abschreibungssatzes wird 100 durch die geschätzte Nutzungsdauer geteilt. (Du hast jetzt bestimmt sofort erkannt, dass es sich bei dem Abschreibungssatz um einen Prozentsatz handelt!).
Schau dir dazu folgendes kleines Rechenbeispiel an:
Eine Produktionsmaschine hat den Anschaffungswert 150.000 EUR. Die übliche Nutzungsdauer beträgt 15 Jahre. Der Abschreibungswert beträgt: 10.000 EUR. Über 15 Jahre lang mindert die Abschreibung für diese Maschine den betrieblichen Aufwand um jeweils 10.000 EUR.
Der Abschreibungssatzes beträgt bei einer Nutzungsdauer von 15 Jahren: 6,7 %.
Mit der linearen Abschreibung kommst du zu jährlich gleichbleibenden Abschreibungsbeträgen. Im letzten Abschreibungsjahr wird der Buchwert 0 erreicht. Bei der Ermittlung der geschätzten Nutzungsdauer bekommst du Hilfe durch die Finanzbehörden. Sie haben für bestimmte Wirtschaftsgüter die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer in der AfA-Tabelle festgelegt. Mit dieser Tabelle kannst du einfach und schnell lineare Steuersätze berechnen. Lineare Abschreibungen sind planmäßige Abschreibungen, die sehr gleichmäßig verlaufen.
Mögliche Prüfungsfragen zum Thema Abschreibung
Die X-GmbH hat sich einen neuen Fuhrpark angeschafft. 2 Lieferwagen, 2 PKW sowie 2 Gabelstapler vervollständigen jetzt die Betriebsmittel.
1. Du bist Azubi in der X-GmbH und zurzeit im Rechnungswesen tätig. Du siehst, dass für den Fuhrpark die Anschaffungskosten in Höhe von 120.000 EUR abgeschrieben werden. Nenne 3 Gründe, warum die Abschreibung bei Anlagegütern notwendig ist.
Hier kommst du zur Argumentation zurück, dass sich der Wert bei den Fahrzeugen über die Nutzungszeit hin durch Abnutzung und Verschleiß verringert. Du wirst auch darauf eingehen, dass das Rechnungswesen die tatsächlichen Wertverhältnisse abbilden muss. Schließlich will das Unternehmen die Wertminderung als Aufwand geltend machen. Über allem steht, dass der Wert bei Anlagegütern per se nicht stabil bleibt. Du kannst bei den Ursachen für Abschreibungen nach der Ursache für die Wertminderung unterscheiden:
Es gibt
- technische Gründe.
- zeitliche Gründe.
- nutzungsbedingte Gründe.
- rechtliche Gründe.
- witterungsbedingte Gründe.
2. Unter den neu angeschafften Fahrzeugen ist auch ein Lieferwagen mit den Anschaffungskosten von 25.000 EUR. Die betriebsübliche Nutzungsdauer für dieses Fahrzeug beträgt 10 Jahre. Wie hoch ist der Abschreibungssatz bei linearer Abschreibung?
Du errechnest hier einen Abschreibungssatz von 10 %.
3. Erstelle einen Abschreibungsplan für den genannten Lieferwagen und stelle fest, welchen Buchwert das Fahrzeug nach 4 Jahren hat!
Hier würdest du tabellarisch die Abschreibungsbeträge über die Nutzungsjahre verteilen. Dabei rechnest du auch den jeweiligen Buchwert für das jeweilige Nutzungsjahr aus. Beim Anschaffungswert von 25.000 EUR verringert sich der Wert des Fahrzeug jedes Jahr um 2500 EUR über die gesamten 10 Jahre hinweg. Im 4. Jahr hättest du einen Buchwert 15.500 EUR erreicht.
Wie du siehst, muss dir das Thema Abschreibung keine Angst machen. Wichtig ist, dass du das Thema auch von der praktischen Seite eher durchdringst und möglichst viele Aufgaben aus der Praxis löst.
Viel Erfolg weiterhin bei der Prüfungsvorbereitung!
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